Auswahl der richtigen Dachrinnengröße
Wie wähle ich die richtige Dachrinne (hinsichtlich Größe, Material und Form) für mein Bauvorhaben aus? Diese Frage beschäftigt viele Bauherren. Unserer Rechner hilft Ihnen die richtige Größe für Ihre Dachrinne zu ermitteln.
Erläuterung zur Berechnung der Dachrinnengröße
Die Berechnungshilfe richtet sich an Kunden unseres Onlineshops, sie soll die Auswahl der richtigen Dachrinnen- und Fallrohrgröße erleichtern. Die Berechnung des Regenwasserabflusses erfolgt nach der Formel:
Q = Fläche (ha) x Regenspende ( l / (s x ha)) x Abflussbeiwert
Als Fläche wird mit der Dachgrundfläche gerechnet. Der Abflussbeiwert wird mit 1 angenommen (für Dächer > 3°).
Alle Angaben bzw. Ergebnisse sind ohne Gewähr, Irrtümer vorbehalten!
Berechnung der Dachgrundfläche
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Die Dachgrundfläche sollte nicht mit der Dachfläche verwechselt werden. Die wirksame Dachgrundfläche für die Berechnung des Regenwasserabflusses ist die in den Gebäudegrundriss projizierte Dachfläche. Vereinfacht könnte man sagen, die Gebäudegrundfläche zuzüglich Dachüberstand (wenn vorhanden).
Bei verwinkelten Gebäuden mit unterschiedlichen Dachflächengrößen und Anzahl der Fallleitungen kann es sinnvoll sein die Grundfläche für jede Entwässerungsfläche einzeln zu ermitteln.
Als erstes sollte die richtige Größe gefunden werden, diese ermittelt sich nach der zu entwässernden Dachgrundfläche (siehe oben). Nachfolgende Tabelle stellt ein vereinfachtes Auswahlverfahren (gegenüber der exakten Regenmengenberechnung) dar, welches aber zu 95% in der Praxis angewandt wird. Die angegebene max. Dachflächengröße bezieht sich auf die Ableitung des Regenwassers mit 1 Fallrohrstrang, wenn 2 oder mehr vorhanden sind kann die Dachfläche entsprechend größer sein.
Für die Größen der Dachrinnen gibt es leider auch mehrere gängige Bezeichnungen, eine ausführliche Erläuterung zu diesem Thema finden Sie weiter unten in diesem Artikel. Jetzt sollte das Material ausgewählt werden, zur Auswahl stehen hier als Obergruppe Metall oder Kunststoff (PVC etc.) wobei hier klar gesagt werden kann, das Dachrinnen die Länger als 5-10 Jahre halten sollen, aus Metall sein müssen. Beim Metall gibt es dann wieder verschiedene Materialien zu Auswahl, verzinktes Stahlblech, Aluminium, Titanzink (Zink), Edelstahl und Kupfer Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind hier Preis, Optik und Lebensdauer. In unserem Informationsblatt zu den Materialoberflächen finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Materialien inkl. ihrer Eigenschaften.
Am häufigsten verwendet wird Titanzink, hierfür ist auch das umfangreichste Zubehörsortiment verfügbar. Am preisgünstigsten ist blankes Aluminium, allerdings nicht das komplette Zubehörsortiment verfügbar, Nachteile bei der Verarbeitung (kein Weichlöten möglich). Optischer Vorteil, es sind verschiedene farbige Ausführungen erhältlich (Aufpreis). Edelstahl und Kupfer sind die Premiumprodukte, sehr hoher Preis, sehr lange Lebensdauer und ansprechende Optik.
Bei der Verlegung der Dachrinne sollte auf eine fachgerechte Nahtverbindung geachtet werden, denn tropfende Dachrinnen können nicht nur nervig sein sondern auch Schäden an der Fassade verursachen. Bei massiven Verbindungstechniken wie Weichlöten, Hartlöten oder Schweißen sollten ausreichend Dehnungsausgleicher eingeplant werden um die thermische Längendehnung des Materials zu gewährleisten. Bei flexiblen Nahtverbindungen mit Dachrinnenverbindern oder durch Kleben ist auf hochwertige Materialauswahl zu achten da hier viele Billigprodukte angeboten werden die Ihren Zweck nicht immer zufriedenstellend erfüllen. Die Längendehnung wird hierbei durch die Verbindungsmittel sichergestellt.
Die Form der Dachrinne kann halbrund oder kastenförmig sein, dies ist in erster Linie ein optischer Aspekt. Die halbrunde Form ist sicher die am häufigsten verwendete, sie gewährleistet den schnellstmöglichen Wasserabfluss und die beste Selbstreinigung. Für die Kastendachrinne ist nur ein begrenztes Zubehörsortiment verfügbar.
Hinweise zur Dachrinnengröße und Bezeichnung
Die handelsüblichen Größen der Dachrinnen werden in verschiedenen Bezeichnungen angegeben. Die älteste Bezeichnung ist die nach der Teiligkeit. Diese gibt an, wie viele Zuschnitte aus einer 2,0m breiten Tafel gewonnen werden können. Folgende Tabelle zeigt die möglichen Größen:
Aus diesen Teilen bzw. Zuschnitten wird dann die Dachrinne gefertigt, es ergeben sich so automatisch die entsprechenden Querschnittbreiten. Seit einiger Zeit ist noch eine 3. Größenbezeichnung zu finden, diese bezieht sich auf den Querschnitt. Hier wird dann die waagerechte Öffnungsbreite (d1) der Dachrinne bezeichnet. Die nachfolgende Skizze und Tabelle soll dies verdeutlichen.
Hieraus ergeben sich dann die Querschnittsbezeichnungen nach der Nennweite. Dabei wird auf bzw. abgerundet (z. Bsp. 6 teilig = DN 150). Hier kommt es allerdings mit der Zuordnung der Fallrohrgrößen oft zu Verwechslungen.